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3.3 Die Normalenform einer Ebene

Eine Ebene \(E\) kann neben der Parameterform auch in der sogenannten Normalenform dargestellt werden, die nach logischen Gesichtspunkten aus der Parameterform entwickelt werden kann.

  

 

Unterschiedliche Ideen zur Beschreibung von Ebenen

Idee der Parameterform
Die Parameterform einer Ebene beschreibt den Weg vom Koordinatenursprung zu beliebigen Punkten einer Ebene durch eine Vektorkette, bestehend aus dem Stützvektor \(\vec{a}\)  zum Aufpunkt  \(A\)  der Ebene und zwei Richtungsvektoren \(\vec{u}\)  und  \(\vec{v}\).

Die grundlegende Idee der Parameterform ist also die Berechnung aller Punkte \(X\) mit Hilfe der Vektorkette  \( \vec{a} + \lambda \cdot \vec{u} + \mu \cdot \vec{v} \)  vom Koordinatenursprung aus, wodurch sich unmittelbar die Ebenengleichung ableiten lässt:

\[PF(E): \space \vec{X} = \vec{a} + \lambda \cdot \vec{u} + \mu \cdot \vec{v} \]
Dabei ist  \(\vec{X}\)  der Ortsvektor zu einem beliebigen Punkt \(X\) der Ebene \(E\).

 


Idee der Normalenform
Die Normalenform einer Ebene \(E\) beschreibt die Eigenschaften von Punkten der Ebene mit Hilfe ihres Normalenvektors \(\vec{n}\), der aus dem Kreuzprodukt der Richtungsvektoren gebildet wird.
\[\vec{n}= \vec{u}  \times  \vec{v}\]

Eigenschaft aller Punkte der Ebene:
Der Normalenvektor  \(\vec{n}\)  steht senkrecht auf den Richtungsvektoren \(\vec{u}\)  und  \(  \vec{v}\), daher senkrecht auf der Ebene \(E\)  und insbesondere senkrecht auf dem Verbindungsvektor \(\vec{AX}\) vom Aufpunkt \(A\)  zu jedem beliebigen Punkt \(X\) der Ebene:

\[\vec{n} \space  \perp \space E \space \Leftrightarrow \space \vec{n} \space \perp \space \vec{AX} \space \Leftrightarrow \space \vec{n} \space \perp \space (\vec{X}-\vec{A} )\]

Das Ergebnis des Skalarprodukts für zueinander senkrecht stehende Vektoren ist dann unsere Normalenform der Ebene:
\[ NF(E): \space \vec{n} \space \circ \space (\vec{X}-\vec{A} )=0\]
Alle Punkte \(X\), die diese Gleichung erfüllen, liegen in der Ebene \(E\), die durch einen Aufpunkt \(A\) und deren Normalenvektor \(\vec{n}\) eindeutig festgelegt wird.

 

Definition der Normalenform einer Ebene

Wir sehen, neben der Parameterform ist die Normalenform eine weitere Möglichkeit eine Ebene im Raum durch eine mathematische Gleichung zu beschreiben.

  

Definition:

Eine Ebene \(E\) kann im \(R^3\) eindeutig festgelegt werden durch einen Normalenvektor  \(\vec{n}\)  und einem Aufpunkt \(A\):

\[NF(E): \space \vec{n} \circ ( \vec{X} - \vec{A} ) = 0 \]

 

Idee der Ebenengleichung:
Für jeden Punkt \(X\) der Ebene steht der Verbindungsvektor \(\vec{AX}\) zwischen dem Aufpunkt \(A\) und \(X\) senkrecht auf dem Normalenvektor \(\vec{n}\) der Ebene. Das Skalarprodukt zwischen  \(\vec{n}\)  und  \(\vec{AX}\)  muss den Wert Null ergeben.