4.5.1 Analyse der Lage zweier Ebenen
Zur Unterscheidung der gegenseitigen Lage zweier Ebenen haben wir je nach
vorliegender Ebenenform verschiedene Ansätze zur Verfügung.

Standardmethode
Normalenvektor
Wir lesen die jeweiligen Normalenvektor direkt aus der Normalen- oder
Koordinatenform ab oder ermitteln diese(n) aus der Parameterform nach
bekannten Techniken.
- 1. Fall:
Sind die Normalenvektoren \(\small \vec{n_E}\)
und \(\small \vec{n_F}\) keine
Vielfache voneinander, dann schneiden sich die Ebenen
in einer gemeinsamen Schnittgeraden s.
- 2. Fall:
Sind die Normalenvektoren \(\small \vec{n_E}\)
und \(\small \vec{n_F}\) Vielfache
voneinander, dann muss geprüft werden, ob ein Punkt der Ebene E in der
Ebene F liegt, oder umgekehrt.
-
falls ja, dann sind die Ebenen identisch
-
falls nein, dann
verlaufen die Ebenen echt parallel
Gleichsetzungs - oder
Einsetzungsverfahren
Wir können uns ohne vorherige Analyse der gegenseitigen Lage mit Hilfe
von Gleichsetzungsverfahren (Beide Ebenen in Parameterform!) oder
Einsetzungsverfahren (Eine Koordinatenform und eine Parameterform!) sofort
an die Berechnung der Schnittgeraden machen.
Wir kennen diese Arbeitsweise aus der Schnittpunktberechnung zwischen
Gerade und Ebene.
Wieder müssen wir die Lösung der entsprechenden Gleichung bzw. des
Gleichungssystems deuten:
- Erhalten wir einen mathematischen
Widerspruch z.B. \(0 = -3\), dann wissen wir, dass keine
Lösung existiert. Die Geraden haben keinen gemeinsamen Punkt und sind
daher echt parallel.
- Erhalten wir unendlich viele
Lösungen, dann sind die Ebenen
identisch.
- Falls wir eine Geradengleichung
als Lösung erhalten, dann haben wir die
Schnittgerade der
Ebenen bestimmt.